KISHA




vermutlich 2008 geboren,

mit aller Macht und ohne Kompromisse in unser aller Herzen gehüpft am 17.05.2011.

Am 25.11.2018 gegen 12:31 Uhr hat ihr Herzchen

- erneut ohne Kompromisse einzugehen -

unter Laufen einer Infusion einfach aufgehört zu schlagen.

Einfach so.......

Das be- und verzauberndste Hundemädel ever hat sein Seelchen weiterziehen lassen. Sicher, um ihr Körperchen zu reparieren, um dann wieder in ihrem unbeschreiblich wunderbarem ICH die Welt zu bereichern.

Wir sind unfassbar traurig



Sein Unglück

ausatmen können

tief ausatmen so dass man wieder einatmen kann

und vielleicht auch sein Unglück

sagen können in Worten

in wirklichen Worten

die zusammenhängen

und Sinn haben

und die man selbst

verstehen kann

und die vielleicht sogar irgendwer sonst versteht

oder verstehen könnte

und weinen könnte

das wäre schon fast wieder Glück

(Erich Fried)






Mein über alles geliebtes Kishalein,


im Moment, in dem ich mein Briefchen an Dich jetzt beginne, ist es genau ein Woche her, dass unsere letzten Minuten in unserem Zuhause begonnen haben.

Freitag 23.11.18 Sylt/ letzter Tag auf der Insel

Ich treffe mich mit Freunden um mit Pepperle und den anderen Hunden in kleiner Runde noch Abschied vom Strand zu nehmen.

Du, mein Kishilein darfst mit Norbert eine kleine gemütliche Runde ohne den "Hunde-Trubel" laufen. Ich rufe später von unterwegs an, um uns in den nächsten 5 Minuten in der Ferienwohnung anzukündigen.

Norbert sagt, dass Du, sein Herzblatt, erbrochen hast aber ansonsten munter bist.

Zu diesem Zeitpunkt, liebstes Knoddelchen, machen wir uns noch keine außergewöhnlichen Sorgen.. Du bist wie immer als wir uns sehen und möchtest auch gerne Dein Abendessen essen. Okay, ich habe Dir Schonkost bereitet aber das nimmst Du mir niemals übel. Hauptsache Essen.

Etwas unruhiger ist es am Abend weil wir schon am packen sind.. doch Peppi und Du findet dann trotz alledem Eure Ruhe und wir auch.

In der Nacht bist Du etwas unruhiger aber auch nicht außergewöhnlich.. vielleicht war auch mein unruhiger Schlaf wegen der Abreise der Grund. Wir wollen früh los, damit ich die lange Fahrstrecke noch im Tageslicht absolvieren kann.

Bei den letzten Handgriffen schaust Du neugierig zu, begleitest uns vor die Türe – wie immer, weil Du immer gerne mit möchtest.

Egal wohin, dabei sein ist für Dich immer das Beste, nicht wahr, mein Schatz?

Norbert geht mit euch noch eine kurze Gassirunde und die Outputs von Euch sind normal.

Dann starten wir beruhigt schon um 5:00 Uhr früh in die Pfalz.

Kurz nach 9:00 Uhr erreichen wir unseren beliebten Waldweg abseits der Autobahn wo wir bei jeder Fahrt zum und vom Norden unsere große Pause machen.

Mäntelchen über und aus dem Auto wirst du gehoben. Ein schnelles Bächlein wird von Dir sofort erledigt und 3 Schritte weiter nimmt die spätere Unfassbarkeit Ihren Lauf.

Gut, dass wir so gar keine Ahnung hatten was uns die nächsten 24 Stunden passiert.

Dein Output aus dem Darm ist blutiger Schleim...

Dank der Technik (Foto etc.) kann ich sofort Helga ausführlich informieren und nachdem du zwar nichts essen mochtest aber immerhin getrunken hast, haben wir dich entsprechend versorgt und sind dann weiter gefahren. Selbstverständlich nun mit entsprechend Adrenalin und Sorgen im Gepäck.

Norbert schreibt Antje (unsere TÄ) noch eine Nachricht, ob sie ggf. Wochenend-Notdienst im Fall der Fälle hat.

Auch von dieser Seite werden wir erst einmal akonto der aktuellen Zustandsbeschreibung beruhigt und so kommen wir auch mit einer weiteren Mini-Pause ( mit leider nochmals beunruhigendem Output) nach Hause.

Pepperle ist arg gestresst, verständlicherweise und Du bist so ruhig und lässt Dich versorgen.

Du hast Durst, mein Mädele und trinkst zu viel auf einmal vom frischen Wasser zuhause.

Schlagartig entledigst Du Dich gleich des Ganzen wieder als blutiges Erbrechen.

Wir richten uns darauf ein, dass wir noch mit Dir in die Tierklinik fahren, aber Dir geht es über Nacht besser.

Die Mitte der Nacht ist der Anfang des Tages.

Du schläfst zwar nicht und wechselst alle 6-10 Minuten Deine Ruheplätze, gehst gegen 3:00 Uhr nach oben ins Schlafzimmer, bleibst kurz auf deinem gewohnten Schlafplatz, wechselst wieder, ruhst erneut. Du gehst sogar in die Küche, einer deiner Lieblingsplätze, nicht wahr mein Schätzele?



Sonntag, 25.11.2018/Pfalz

Wir begrüßen in unserem erschöpften Wachsein den ersten Morgen in der Pfalz mit zartem Sonnenschein und Du schaust interessiert als sich Norbert mit Peppi zum Spaziergang anzieht.

Du fängst just in dem Moment an zu hecheln und ich trage Dich beruhigend, wie die ganze Zeit, die Treppe in den Garten runter und öffne das Gartentörchen.

Du gehst in den Acker, schaust ruhig den Spaziergänger mit Hund an ohne einen Ton und dann verlierst du Mengen an Blut und legst Dich hin.

Ohne den kleinsten Widerstand darf ich Dich nehmen.. rufe Norbert an, dass wir zum Notdienst fahren, informiere Helga (danke für deinen unermüdlichen Standby Modus und sowieso für alles) bette dich ins Auto und das erste Mal schläfst du ein...

Von unterwegs telefoniere ich mit der Notdienstpraxis, beschreibe kurz Deinen aktuellen Zustand und die Vorgeschichte und werde freundlich dann vor Ort aufgenommen.

Miniwartezeit und sofort wird sich um Dich gekümmert und Du lässt alles zu. Ich verspreche Dir immer wieder, dass Dir geholfen wird. Und das ist auch so.

Die drei Damen kümmern sich sehr kompetent um Dich.

Du scheinst keine Schmerzen zu haben nur schwach, arg schwach bist Du, Du mein immer starkes rauhes Mädele.

Mit meinen Gedankenpausen ist nun die Zeit, in der Dich vor einer Woche Dein Atem verlassen hat:

Blut wird genommen, arg sparsam bist Du damit - auch mehr als verständlich.

Die Ergebnisse sprechen nicht davon, dass Du lebensbedrohlich erkrankt bist bzw. dass Dein Zustand jetzt noch lebensbedrohlich ist. Aufatmen meinerseits, diese gute Nachricht bekommt Norbert sofort von mir.

Alle sagen mir, dass Du jetzt nicht stirbst. Ich wage kaum mich zu freuen, bin erleichtert denn es gab 2 Momente in den letzten 24 Stunden in denen mein Innerstes aufschreit und mir sagt, dass Du uns jetzt verlässt.....und so gerne hätte ich mich getäuscht.

Wir möchten, nachdem ein Großteil der Infusion mit all der notwendigen Medizin Dich gestärkt hat, erneut Blut nehmen und noch mal ein großes Blutbild erstellen.

Ich tippe kurz ins Handy, dass später Deine Infusion unterbrochen wird weil die Praxis den Notdienst um 14:00 Uhr schließt, wir zwei dann heim kommen um später gegen 18:00 Uhr wieder zur erneuten Aufnahme des Notdienstes in der Praxis aufschlagen um den Rest der Flüssigkeit mit den Medikamenten in Dich einfließen zu lassen und die weitere Behandlung bzw. Diagnostik besprechen.


Ich schaue zu Dir und stelle fest, dass Du keine Atembewegung mehr zeigst. "Kisha... Kisha??? Kishelchen? Ach je...."

Schlafes Bruder, wer hat Dich jetzt doch zu uns gebeten? (vermutlich ein ruptierter Tumor hat ihn auf den Weg geschickt)

Ich streichele Dich langsam über Dein Gesichtchen, über Deinen Körper über Deine Beinchen, küsse Dich... stehe auf, öffne die Tür und sage der Tierärztin, dass Du gestorben bist.

Sie eilt los zu Dir, ruft auf dem Weg die 2 Kolleginnen und stellt sanft und zart aber bestimmt mit ihren Untersuchungen fest, dass all das was keiner mehr vermutet hatte, eingetreten ist..

….Du hast die Seiten des Weges gewechselt....

Sie stöpseln die Infusion ab und öffnen leicht das Fenster.. wie lieb, rücksichtsvoll und hilfreich - auch für mich..

Ich streichele Dich und küsse Dich, ich sage Dir wie sehr ich Dich liebe für immer und das ist die längste Zeit, ich danke Dir für Dein Leben bei und mit uns - 2749 Tage voller Liebe und Zuneigung.

Sie bieten sich an Dich zum Auto zu tragen, wenigstens Dich vom Boden auf den Untersuchungstisch zu heben damit ich es leichter habe. Ich entschuldige mich mehrfach, erkläre auch kurz, dass ich noch total gefasst bin, möchte erst bezahlen und Dich dann mitnehmen - keiner außer mir darf Dich jetzt noch berühren/tragen...

Meine Fassung, mein Krötchen, hast Du sicher noch mitbekommen, hat mich verlassen als ich Dich die Treppe der Praxis zum Auto trug und ich höre mich noch laut wehklagen; "Mein Hundchen ist gestorben, meine Kishi, mein Kishalein..."

Bis heute habe ich sie auch noch nicht zurück. Ich nehme mich zusammen. Kann ich auch temporär .. das Leben geht weiter es wird geboren, gelebt und gestorben... alles wie immer......

Zuhause haben Norbert und ich Dich reingetragen, dich in deinem diesjährigen Sylter Körbchen gebettet und auch nicht mehr alleine gelassen. Kerzchen angezündet , Fenster leicht geöffnet.
Ab und an gestreichelt und mit Dir und über Dich gesprochen.

Pepperle war verständlicherweise verunsichert und hat das Wohnzimmer nur am Rand betreten und begleitet von uns im Höchstfall kurze Zeit auf der Recamiere mit uns gesessen. Wir haben Besuch bekommen Kishalein, von den liebsten Menschen in unserer Nähe, die von dem Geschehen wussten und sie waren alle so traurig mit uns.

Ich danke euch von Herzen.

Alle anderen die informiert waren, haben sich lieb gemeldet, Nachrichten und Bildchen geschickt, dass unter anderem Kerzchen für dich brennen bzw. brennen werden...

alle waren so unendlich mitfühlend und gleichermaßen erschrocken.

Ich danke euch allen inständig und von Herzen.. jedes einzelne Wort, jede noch so kleine Geste hat mir sehr gut getan.

Helga hatte noch Dein Weihnachtsgeschenk dabei.. ein Quietschispielzeug.... sie hatte immer die Schönsten für Dich, nicht wahr, Kishalein?







Wie die Nacht zuvor gab Norbert dem Peppilein die Sicherheit oben im Schlafzimmer, um dort zur Ruhe zu kommen und ich blieb bei dir unten im Wohnzimmer. Er sagte Dir noch ein "Schlaf schön" wie jeden Abend. Wir hatten es warm, ruhig und gemütlich mit vielen Kerzen.



Drei Stunden bin ich bei und neben Dir eingeschlafen. Hat gut getan.

Montag um 13:00 Uhr sind Peppi, Du und ich zum Krematorium gefahren um Dein Körperchen abzugeben und 2 Stunden später Deine Asche mitzunehmen.

Pepperle und ich sind währenddessen an der Kollerinsel unseren alten Weg gelaufen wo wir mit Dir so oft Spaß und Freilauf hatten.

Deine kleine Transporturne hat während folgender Fahrt zu Mutti und Dieter teilweise neben mir und aber auch in meinem Schoß ihr Plätzchen gefunden.

Drinnen streichelten wir das Kästchen ganz oft. So warst Du noch mal bei den Zweien ganz nahe.

Abends ist Deine Asche dann in ein anderes Gefäß umgezogen und sie steht nun neben Akin(d)'s …

Es gab seit Sonntag so viele besonders Momente, Kishalein..

einer davon ist, dass ich erstmals den Entschluss ganz klar fassen konnte, eure Asche beim kommenden Aufenthalt auf der Insel in den Wind zu verstreuen.


Meine kleine großartige Kisha,

unser Evchen hat geweint als sie am Mittwoch liebevoll und gut vorbereitet von ihrem Papa in Kenntnis gesetzt wurde und hat sofort erfasst und gesagt: "Kishi war einfach ALLES....."












Ich werde niemals müde von Dir zu erzählen, genauso wie ich gerne mich in dieser Art und Weise an deine "Geschwister" erinnere. Ich darf euch alle in meinem Herzen haben, ihr dürft euch da aufhalten ohne dass ich euch dort festhalte... denn losgelassen, das habe ich in dem Moment als eure Seelchen den Körper verlassen haben und jedem von euch konnte ich vorher sagen, dass ihr gehen dürft wann immer ihr mögt.

Du warst nur so unglaublich fix, mein Schätzchen.

Kishalein, jedem der gut zu Tieren ist und besonders Hunde mag, wünsche ich von Herzen einen Hund mit so einer Persönlichkeit wie du sie hattest.

Ich habe nie vergessen über euch zu staunen, ihr seid ganz wunderbar.

Ich darf dich vermissen, ich darf dich immer im Herzen, in meinen Gedanken und Gefühlen mitnehmen genau wie die anderen Schätze auch.

Ihr seid von meinem Lebensglück untrennbar.

Ihr seid die großen Glücksperlen auf meiner Lebenskette.. und es wird in meinem Leben immer wieder Perlen zum auffädeln geben.

Du Kishi hattest die süßeste Art beim aufwachen, deine Grimassen, deine Töne, dein Strecken und deine Mimik unfassbar goldig und einzigartig.

Ich war mir sicher du würdest mindestens 18 Jahre mit uns teilen - inhaltlich und das was du uns geschenkt hast waren es gefühlte 1000 Jahre.... ich betone dennoch, dass wir gerne noch viel länger mit Dir im hier und jetzt gelebt hätten.

Du könntest zu Dir passend folgendes gesagt haben:

Ihr aber seht und fragt: WARUM?

Ich aber träume und sage: Warum NICHT

Ja, mein Krötchen, Herzblatt, Schnäuzelchen das passt zu Dir.

Du wusstest alles besser als wir.

Um dich zu lieben reichte ein erster Augenblick, um dich zu vergessen würde nicht einmal die Ewigkeit reichen.


Und nun auch zu Dir mein über alles geliebtes Hundchen, Kishalein ..auf geht’s, lauf und wenn es Dir bei uns gefallen hat erzähle es weiter... sei frei und ungezwungen, du hast es mehr als verdient





Lebe wohl - Ade